Begriffssammlung F
Faß |
Hohlmaß |
Faßzieher |
Spediteur; früher waren die meisten Speditionsgüter, so auch Bücher, Sensen etc., in Fässer verpackt |
faber |
(Hand)Arbeiter |
faber lignarius |
Holzarbeiter, Köhler |
faber, faber ferrarius |
Schmied |
fabrica, Fabrik |
Betriebsstätte mit „Feuer + Hammer“, vgl. Manufaktur |
Faden |
Längenmaß im Garnhandel |
fahrende Verlassenschaft |
bewegliche Güter einer Verlassenschaft |
Fahrnuß, Fahrnis |
bewegliche Güter |
Faktor, Faktorei |
Vertreter bzw. Vertretung von Fabriken und Industrieunternehmungen in Orten außerhalb des eigentlichen Betriebes |
Falbel |
Epilepsie |
Fallhuhn |
Huhn, das zu Fas(t)nacht = Faschingdienstag abgeliefert werden musste |
Fallsucht |
Epilepsie |
fame mortuus |
durch Hunger gestorben |
familia |
Familie, aber auch für „Gesinde“ gebraucht |
famulus, famula |
Knecht, Gehilfe, Diener, Dienerin, Magd |
Fartl |
kleine Fuhre |
Fas(t)nacht |
Faschingdienstag, Abend vor dem Aschermittwoch |
Fas(t)nacht |
7. Januar: Faschingsbeginn – Fastnacht – Fasching – Karneval; „Fastnacht“ war ursprünglich nur der Vorabend zum Aschermittwoch, der letzte Abend vor Beginn der Fastenzeit, an dem nocheinmal kräftig gegessen und getrunken wurde. Daher auch Karneval: lateinisch „carne vale“, „Fleisch Ade!“; Seit dem 13. Jahrhundert galt als „Fast-Nacht“ die Woche vom Donnerstag vor Aschermittwoch bis zum Vorabend am Aschermittwoch. 1830 entstand in Köln der Rosenmontag – anderswo auch „feister Montag“ oder „blauer Montag“ genannt – als Fastnachtshöhepunkt, später der „schmutzige Donnerstag“ als „Weiberfastnacht“. Offizieller Faschingsbeginn ist heute der 7. Januar, der Tag nach Epiphanias – oft wird inzwischen aber schon der 11. November des Vorjahres (Martinstag)als solcher begangen. |
Faschanghenne |
Naturalabgabe von Hennen, welche die Untertanen im Fasching abzuliefern hatten |
Fatierung |
Steuerbekenntnis, Bekenntnis der Katastralansätze etc. |
Faulfieber |
Typhus |
Fechsung |
(heute noch) Mundartform für Ernte |
Feld |
1., 2., 3. Feld (siehe auch Dreifelderwirtschaft, Fruchtwechselwirtschaft) als einheitlich zu bebauende Anbaufläche; hängt mit dem Flurzwang zusammen, der für ein bestimmtes „Feld“ die Verpflichtung zum Anbau einer bestimmten Frucht festsetzt; innerhalb dieses „Feldes“ konnte der einzelne Bauer mehrere nicht zusammenhängende Grundstücke haben |
Feldscher |
militärärztliches Personal |
Feldzehent |
kleiner Zehent, der von Safran, Kraut, Rüben, Flachs usw. gereicht wurde |
feodum, feudum |
Lehen |
feria |
Wochen-Tag -> prima – Sonntag; secunda – Montag; tertia – Dienstag; quarta – Mittwoch; quinta – Donnerstag; sexta – Freitag; septima – Samstag |
Fesen |
Wintergetreide |
Festbäcker |
backt Kornbrot |
Fideikommiß |
unveräußerliches Familieneigentum |
filia |
Tochter |
filia naturalis, filia illegitima |
natürliche Tochter = uneheliche Tochter |
filiaster |
Stiefsohn, Schwiegersohn |
filiastra |
Stieftochter, Schwiegertochter |
Filiation |
Abstammung, Kindschaft |
filiola |
Töchterchen |
filiolus |
Söhnchen |
filius |
Sohn |
filius naturalis, filius illegitimus |
natürlicher Sohn = unehelicher Sohn |
Fleckfieber |
Typhus |
Fleisch, faules |
Krebs |
florenus (fl.) |
Gulden, Münze |
Flurzwang |
die Verpflichtung eines Grundbesitzers, die gleiche Frucht wie die Nachbarn anzubauen |
folio, folium (fol.) |
Blatt |
Fornikationsstrafe |
Strafe für außerehelichen Geschlechtsverkehr |
Forstrecht |
Recht des Holzbezuges |
fourieren |
für Verpflegung der Soldaten sorgen |
fr. |
Abkürzung für Rheinischer Gulden |
Fragnerei |
Kleinhandel, vornehmlich mit Lebensmitteln |
Frais(en) |
Anfall, Krämpfe, Epilepsie, Tobsucht |
frater |
Bruder (leiblich, aber auch Laienbruder im Orden, Kloster); vgl. pater |
freie Überländgründe |
stehen mit dem behausten Gute in keiner Verbindung; ihr Eigentümer kann frei über sie verfügen |
Freieigner |
Bauer, der sein Gut als freies Eigen (nicht als Leihe von einem Grundherrn) besitzt |
Freihaus |
Haus, welches von Gemeindelasten befreit ist und gegenüber dem Stadt- bzw. Marktgericht Immunität besitzt |
Freisassen |
freie Zinsbauern; Bauern auf bäuerlichen Lehen, die nicht abgestiftet werden durften |
Freistift |
Leiheform, bei der das Leiheobjekt vom Grundherrn jederzeit oder jährlich wieder eingezogen werden kann |
Fried, Frid, Frit |
Zaun, Einfriedung |
Fronpot, Fronbote |
Gerichtsdiener |
Fruchtwechselwirtschaft |
Wechselwirtschaft; jeweils erstes Feld mit Leguminosen (Stickstoffsammler: Erbsen, Bohnen, …) , zweites Feld mit Getreide (Stickstoffzehrer: Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Korn) bebaut und drittes Feld mit Gründünger (Klee, Lupinen, Raps, Senf), selten in Brache ( = unbebaut), vgl. Dreifelderwirtschaft |
Fuß |
Längenmaß |
Fuder |
Weinmaß |
Futterey, Futterei |
schwarze = Futtergetreide; weiße = Rauhfutter bzw. Heu, Grummet, Klee |
Futtermaßl |
Hohlmaß bei Wein; 1 Futtermaßl = 1 Liter |
futurus |
zukünftiger |