Vortrag Nr. 93 am 8. Februar 2024

Thema: Hochzeitsbräuche in früherer Zeit

Referentin: Karola Schierle (Leiterin des Glas- und Heimatmuseums in Wüstenrot

Eine Hochzeit war und ist bis heute ein großes und wichtiges Ereignis in einer Familie.

Vor allem früher bildete sie den Höhepunkt und Abschluss einer Abfolge von Regeln, Riten und Verhandlungen, die nach einer genau festgelegten Reihenfolge eingehalten wurden.

Mit Fotos wurden die einzelnen Phasen einer Hochzeit dokumentiert. „Manches mutet aus heutiger Sicht sehr hart und fast unmenschlich an.

Meist bestimmte nicht die Liebe, sondern die Herkunft und das Vermögen die Wahl des zukünftigen Ehepartners“, sagte Karola Schierle.

Hatten die jungen Leute „angebändelt“ und sind länger „miteinander gegangen“ und sie wollten – oder was öfter auch passierte – „mussten“ heiraten, begann ein eingespieltes und genau festgelegtes Prozedere, das von den Eltern überwacht wurde.

Fiel dies zufriedenstellend aus, kam es zum nächsten gesellschaftlichen Akt, dem „Heiratstag“. Das war der Tag, an dem vertraglich festgelegt wurde, was jede Seite in die zukünftige Ehe einbrachte. 

Bis weit in die 1920er-Jahre war das schwarze Brautkleid üblich. In Weiß zu heiraten war damals nur dem Adel vorbehalten.

Außerdem werden Begriffe wie „Brautschau“, „gefallene Braut“ oder „Morgensuppe“ erklärt.